Projekt Haus – gut geplant ist die halbe Miete

Von André Gerisch, 2. April 2020

Verschiedene Wege führen zum Eigenheim, so auch das Bauvorhaben. Es eröffnet die Chance, das Gebäude ganz nach eigenen Vorstellungen und Wünschen zu gestalten. Allerdings gehen mit einem Bau auch Risiken einher, weshalb eine gründliche Planung umso entscheidender ist.

In diesem Beitrag möchten wir aufzeigen, welche Aspekte aus dem Themenfeld „Energie“ von angehenden Bauherren unbedingt zu berücksichtigen sind. So lässt sich sicherstellen, dass das Vorhaben nicht teurer als geplant wird – sowohl im Hinblick auf die Baukosten als auch die späteren Betriebs- und Unterhaltskosten.

Bauweise und Dämmung

Dem heutigen Bauherrn stehen mehr Bauweisen zur Auswahl denn je. Sowohl technische Neuerungen als auch die zunehmende Beliebtheit der Fertigbauweise zeigen sich hierfür verantwortlich. Unter dem Strich bedeutet dies, aus verschiedensten Baumaterialien und Dämmstoffen wählen zu können.

Viele Bauherren entscheiden vor allem nach Optik und Budget. Jedoch sollten auch die langfristigen Auswirkungen auf die Kosten bedacht werden. So mag beispielsweise ein Passivhaus im Bau teurer sein, dafür punktet es jedoch bei den späteren Betriebskosten. Selbst wenn kein Passivhaus geplant ist, nimmt die Materialwahl großen Einfluss auf den Energiebedarf und damit auf die Unterhaltskosten des Gebäudes. Selbst traditionelle Baustoffe, wie z.B. Holz, sollten daher nicht vorzeitig ausgeschlossen werden.

Welche Bauweise am besten ist, lässt sich pauschal selbstverständlich nicht sagen. Am Ende kommt es auf die persönlichen Vorstellungen sowie die vor Ort gegebenen Möglichkeiten an. Im Allgemeinen empfiehlt es sich, möglichst viele Meinungen einzuholen, also mit verschiedenen Architekten, Bauunternehmen und Fertighausherstellern zu sprechen. Ebenso kann es hilfreich sein, sich Meinungen von deren Kunden einzuholen.

Heizung

Die Wahl der Heiztechnik ist weiterhin ein Thema, das viele Bauherren stiefmütterlich behandeln. Dabei sind die Unterschiede zwischen den am Markt angebotenen Systemen groß. Vor allem junge Lösungen, wie z.B. die Wärmepumpe, sind an hohe Investitionskosten gebunden. Klassische Systeme, wie beispielsweise Öl- und Gasheizung, sind technisch ausgereift und in der Anschaffung preiswerter.

Allerdings ist die Zeit der Ölheizung vorbei, ab 2026 soll die Installation in Neubauten nicht mehr gestattet sein. Deshalb entscheidet sich bereits heute eine beachtenswerte Anzahl an Häuslebauern für die Gasheizung. Die eigentliche Heiztechnik ist preiswert und nahezu alle Heizungsbauer sind mit der Installation vertraut, was viele Optionen bei der Anbieterwahl eröffnet.

Darüber hinaus weiß die Gasheizung beim alltäglichen Betrieb zu überzeugen. So besteht beispielsweise während dem Wechsel der Jahreszeiten die Möglichkeit, jederzeit den Heizbetrieb aufzunehmen oder ihn zu beenden. Raumtemperaturen lassen sich rasch verändern, die gebotene Flexibilität könnte besser nicht sein.

Moderne Gasbrenner, die in Verbindung mit Fußbodenheizungen oder großflächigen Heizkörpern betrieben werden, sind sehr effizient. Hinzu kommt eine saubere Verbrennung des Erdgases, bei der vergleichsweise wenige Abgase freigesetzt werden. In diesem Zusammen spielt die Wahl des Gastarifs eine große Rolle. Denn auch das Heizen mit Gas ermöglicht es, einen Beitrag zum Klimaschutz zu leisten. Davon abgesehen empfiehlt sich ein Tarifvergleich aus Kostengründen. Wer clever vergleicht und den passenden Tarif wählt, bezieht sein Gas besonders preiswert. So wird eine unnötige Belastung der Haushaltskasse vermieden.

Erzeugung eigener Energie

Mehr als die Hälfte aller Neubauten ist ab Beginn mit Solartechnik ausgestattet. In dieses Feld fallen sowohl Photovoltaikanlagen zur Erzeugung von Strom als auch Soltarthermieanlagen zur Erzeugung von Warmwasser. In manchen Fällen sind Wohngebäude gleich mit beiden Solartechnologien ausgestattet.

Die große Begeisterung für Soltartechnik geht zumeist mit dem Gedanken einher, Energie selbst erzeugen und damit eine gewisse Unabhängigkeit zu erlangen. Dies ist mittlerweile gut möglich, weil sehr ausgereifte und gleichzeitig bezahlbare Lösungen zur Auswahl stehen. Außerdem lockt auch hier eine Entlastung der Haushaltskasse, die sich vor allem mittel- und langfristig bemerkbar macht.

Wer mit dem Gedanken spielt, einen Teil seiner Energie selbst zu erzeugen, sollte sich mit diesem Thema intensiv befassen und ganzheitlich denken. Entscheidend ist eine Sache: Ob Solarzellen oder Windrad, derartige Lösungen sind nicht separat zu betrachten, sondern müssen in das Gesamtkonzept der Immobilie passen. Ein optimales Ergebnis ist nur erzielbar, wenn Stromerzeugung und Heizung miteinander harmonieren. So lassen sich beste Wirkungsgrade und Kostenvorteile erzielen.

Übrigens: Derartige Lösungen müssen nicht unbedingt sofort angeschafft werden, besonders wenn die finanziellen Mittel / die Baufinanzierung keinen großen Freiraum lassen. In solch einem Fall kann es vernünftig sein, mit der Anschaffung einige Jahre zu warten und später eine Nachrüstung vorzunehmen. Oft stehen dann sogar leistungsstärkere Systeme zu einem niedrigeren Preis zur Verfügung. Voraussetzung ist jedoch, dass dieser Gedanke berücksichtigt wurde und eine nachträgliche Integration der Lösung in das Energiekonzept der Immobilie problemlos möglich ist.