Carsharing setzt auf Elektromobilität

Von Redaktionsteam, 24. Oktober 2017

Der Autor des Gastbeitrags über die Bedeutung von Elektromobilität für das Carsharing ist Herr Paul Kluger, Head of Operations Germany der DriveNow GmbH & Co. KG. Der Mobilitätsexperte beschreibt die Vorteile von Carsharing für überfüllte Großstädte und zeigt, wie gut eMobility zum Free Floating-Carsharing passt.

Der Anspruch an Nachhaltigkeit und an weniger CO2 in der Atmosphäre verbindet den Carsharing-Anbieter DriveNow mit dem Onlinestrom-Anbieter ORIGINAL ENERGIE. Denn ORIGINAL ENERGIE setzt als Ökostrom-Anbieter zu 100% auf die regenerative Stromerzeugung durch Wasser-, Wind- und Sonnenenergie.

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Carsharing entlastet Städte

Carsharing erfreut sich in Großstädten zunehmender Beliebtheit! Und die Vorteile für die urbane Mobilität ist enorm, betrachtet man vielfältige Entlastungen z.B. beim Parkdruck, beim Flächenbedarf, der Fahrleistung und bei Emissionen. Zu diesem Ergebnis kommt 2015 die Langzeitstudie „WiMobil – Wirkungen von E-Carsharing Systemen auf Mobilität und Umwelt in urbanen Räumen“ der Universität der Bundeswehr München und des Instituts für Verkehrsforschung im Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR). Die gemeinsame Nutzung geteilter Fahrzeuge kann private Pkw, die statistisch 23 Stunden am Tag nicht genutzt werden, ersetzen. Dies führt mittel- bis langfristig zu mehr verfügbarem öffentlichen Parkraum sowie zur Reduzierung des Parksuchverkehrs. Mit einem wachsenden Anteil an E-Fahrzeugen in Carsharing-Flotten lassen sich zudem die Luft- und Lärmemissionen in den Städten weiter senken. Schon jetzt weisen Carsharing-Flotten einen deutlich reduzierten CO2-Ausstoß als die durchschnittlich in Deutschland zugelassenen Fahrzeuge auf. Laut der WiMobil-Studie macht Carsharing beispielsweise in Berlin eine Parkfläche von über 12.000 und in München von über 5.600 Quadratmetern frei.

Weniger Autos dank Carsharing

Bei einer Studie der Stadt Wien zum Thema „Carsharing in Wien“ haben insgesamt 23 Prozent der befragten DriveNow Kunden wegen des Carsharing-Angebots entweder bereits ein Fahrzeug abgeschafft oder planen, dies zu tun. Weitere 17 Prozent werden sich aufgrund der Carsharing-Mitgliedschaft kein weiteres privates Fahrzeug kaufen. So liegt das Reduktionspotential jedes DriveNow Fahrzeugs in Wien je nach Szenario zwischen zwei, drei und sechs privaten Fahrzeugen.

Die Studien belegen, dass stationsloses Carsharing keine Konkurrenz zum öffentlichen Nahverkehr darstellt, sondern als Ergänzung zu bestehenden Mobilitätsoptionen genutzt wird. Nur ein verlässlicher, komfortabler, hochverfügbarer und optimal verknüpfter Mix aus ÖPNV, Fahrrad und Carsharing hat das Potenzial, in hochverdichteten Innenstadtbereichen die Menschen zum dauerhaften Umstieg auf diese Alternativangebote zu bewegen. Die Kundenbefragung von DriveNow bestätigt dies: Rund zwei Drittel der Kunden sind regelmäßige Nutzer des öffentlichen Nahverkehrs und wollen dies auch bleiben. Free Floating-Carsharing wird im gleichen Zeitraum von 25 Prozent der Befragten regelmäßig als ergänzendes Mobilitätsangebot genutzt.

Elektromobilität passt zu Carsharing

Der Einsatz von Elektrofahrzeugen im Free Floating-Modell ist in diesem Zusammenhang eine logische Fortführung des auf Nachhaltigkeit beruhenden Konzeptes von Carsharing. Städteübergreifend setzt DriveNow derzeit knapp 900 elektrisch betriebene i3 ein (Stand: September 2017). Der Anteil von E-Fahrzeugen an der Gesamtflotte beträgt damit rund 16 Prozent. In Kopenhagen ist DriveNow mit einer reinen Elektro-Flotte aus 400 BMW i3 im Einsatz.

DriveNow setzt früh auf Elektromobilität

Seit 2013 hat DriveNow in Deutschland monatlich tausende Nutzer an das Thema Elektromobilität herangeführt, insgesamt kamen so bereits über 240.000 Kunden neu mit Elektromobilität in Berührung. Bis dato haben DriveNow Kunden über zehn Millionen Kilometer mit elektrischen Fahrzeugen zurückgelegt. Die gesammelte Erfahrung der vergangenen Jahre zeigt zudem, dass Elektromobilität optimal zu den Anwendungsfällen des Free Floating-Carsharing passt: Die Fahrzeuge sind im städtischen Verkehr mit einer durchschnittlichen Fahrtdauer von jeweils 20 bis 40 Minuten im Einsatz. Die Auslastung ist nahezu identisch mit der von Verbrennerfahrzeugen. DriveNow Kunden wählen die Elektroautos ganz bewusst wegen des besonderen Fahrerlebnisses. Rund die Hälfte der Kunden bevorzugt Elektrofahrzeuge gegenüber Verbrennern.

Herausforderungen für die Elektromobilität

Die noch unzureichende Ladeinfrastruktur in den Städten die größte Herausforderung für den Einsatz von Elektrofahrzeugen in der DriveNow Flotte dar. In den meisten Großstädten gibt es aktuell deutlich weniger als eine Säule pro Quadratkilometer – wünschenswert wären zehn.

Die meisten Städte sind jedoch von einer flächendeckenden Ladeinfrastruktur noch weit entfernt. Entscheidend für den zügigen Ausbau ist der intensive Dialog aller Beteiligten. Nur so kann ein effektiver Ausbau der Elektromobilität im urbanen Umfeld gelingen.
Welche Möglichkeiten für einen erfolgreichen Dialog sehen Sie?
Wie lösen wir das Henne-Ei-Problem der Elektromobilität?